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Wann ist Rehasport besonders erfolgreich?


Die Überlegenheit von betreuten Gruppenprogrammen im Rehasport gegen- über selbstgesteuerten Übungsprogram- men lässt sich wissenschaftlich belegen: Rehasportangebote sind für diese Ziel- gruppe nachweislich effektiver, weil sie den Betroffenen helfen, Bewegungs- und Sturzangst zu überwinden, was ein Übungsprogramm in Eigenregie nicht zu leisten vermag. Auch in Bezug auf die funktionalen Effekte, insbesondere Kraft und Gleichgewicht, ist der Sport in der Gruppe durchgängig wirkungsvoller und nachhaltiger als ein Selbstübungs- programm. Es zeigt sich sogar, dass ein betreutes Gruppenangebot ebenso effek- tiv und dabei kostengünstiger als Einzel- therapie sein kann und die Teilnahme am Gruppenangebot regelmäßiger erfolgt.

Die Nachhaltigkeit ist in betreuten Reha- sportgruppen deshalb besser, weil hier neben der Förderung funktionaler Aspekte, wie Kondition (Kraft, Beweglichkeit, Aus- dauer) und Koordination (u.a. Gleichge- wicht), gleichrangig auch psychosozi- ale Ziele verfolgt werden. Diese wirken besonders dann positiv, wenn Angebote inhaltlich breitgefächert sind und auf eine ansprechende Programmgestaltung Wert gelegt wird, wie Interaktion, Kooperation, Bewegungsfreude, spielerische Formen und Musikeinsatz.

Nachhaltige Effekte sind nur bei hinläng- licher Programmdauer zu erwarten. Nach Programmende bilden sich Trainingsef- fekte rasch wieder zurück. Dauerhafte, lebensbegleitende Bewegungs- und Spor- taktivitäten zeigen die stärksten und sta- bilsten Wirkungen. Für chronisch kranke und behinderte ältere Menschen scheint die Regelmäßigkeit der Sportaktivität sogar entscheidender zu sein als die Belas- tungsintensität des Programms. Zumal ein intensives herausforderndes Training, so wie es beispielsweise für ein Sturzpräven-

tionsprogramm für Ältere empfohlen wird, Älteren mit zunehmendem Schweregrad von Krankheit und Behinderung kaum oder gar nicht mehr möglich ist.

Bedeutsame Trainingseffekte lassen sich auch mit leichten bis moderaten Belas- tungsintensitäten erreichen. Die Trainings- effekte sind umso größer, je geringer die funktionale Leistungsfähigkeit zu Pro- grammbeginn ausgeprägt ist. Häufigeres Training und, falls möglich, gesteigerter Belastungsumfang können niedrige Belas- tungsintensitäten kompensieren.

Gegen ein intensives Training sprechen aber auch psychologische Gründe, da (zu) hohe Anforderungen Einstiegsbarrieren darstellen und zu frühzeitigem Abbruch der Sportaktivität führen.

Nicht zuletzt zeigt sich in der Praxis des Rehasports im Verein, dass im Rahmen eines dauerhaften und regelmäßigen Angebots über Monate und Jahre hinweg eine Bindung an Übungsleiter und Gruppe entsteht.


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